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Aligi Sassu (1912 – 2000)

Der italienische Künstler Aligi Sassu, geboren 1912 als Sohn eines sardischen Vaters und einer aus der Emilia stammenden Mutter, stellte 1928 erstmals an der Biennale von Venedig aus. Mit dem futuristischen Designer und Freund Bruno Munari war er Mitbegründer des Manifests der Malerei Dinamismo e riforma muscolare. 1929 studierte er Malerei an der Akademie Brera; ab 1930 entstanden fünfhundert Werke mit Darstellungen von Argonauten, Reitern, Würfelspielern, Musikanten, alle mit Rot als dominierender Farbe. 1934 erfolgte seine erste Reise nach Paris, die ihn zu Experimenten auf dem Gebiet des Realismus bewegte: er malte viele Bilder von Pariser Cafés (Caffè) und den Zyklus Maison Tellier.
Nach dem zweiten Weltkrieg begannen seine Kontakte zum Kulturmilieu von Lugano und 1963 auch seine grosse Liebe zu Spanien. Die 80er Jahre waren geprägt von einer intensiven Ausstellungstätigkeit des international sehr bekannten Künstlers. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Sassu, fasziniert von der Schönheit der Gegend, in Brè. Er und seine Frau Helenita Olivares schenkten 1996 der Stadt Lugano 362 Kunstwerke aus der Zeit von 1927 bis 1995. Diese dokumentieren in organischer Weise das kreative Schaffen des Künstlers von den futuristischen Anfängen bis zu den Experimenten der 90er Jahre. Aligi Sassu gilt als einer der grössten italienischen Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts. Nach seinem Tod am 17. Juli 2000 auf Mallorca fand er seinem Wunsch entsprechend die letzte Ruhestätte in der Kapelle der Villa Negroni in Vezia bei Lugano.